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Jesper Lyndberg (CEO Alphabet International): „Jedes vierte Auto, das wir 2024 ausliefern, wird elektrisch sein.“

Jesper Lyndberg (CEO Alphabet International): „Jedes vierte Auto, das wir 2024 ausliefern, wird elektrisch sein.“

Jesper Lyndberg kam 2012 zu BMW und hatte verschiedene Führungspositionen in den Bereichen Finanzen und Mobilität inne. Heute betont er die Rolle von Alphabet, Kunden dabei zu unterstützen, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und eine bessere Zukunft aufzubauen.

Frage: Sie sind seit letztem November CEO von Alphabet. Sind größere Änderungen in der Strategie des Unternehmens zu erwarten?

Antwort: Aktuell ist dies nicht notwendig, wir werden uns jedoch an veränderte Kunden- und Marktbedürfnisse anpassen. Unsere etablierte Strategie, die auf Flexibilität, Digitalisierung und ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) setzt, steht jedoch weiterhin im Mittelpunkt.

F: Bis 2024 sind Sie deutlich gewachsen, verwalten 760.000 Fahrzeuge und sind in 38 Märkten tätig. Was sind Ihre Pläne für 2025?

A. Wir sind heute die Nummer vier in Europa und haben ehrgeizige Pläne für weiteres Wachstum. Unsere Kunden interessieren sich jedoch zunehmend für ESG-Themen, Daten und Digitalisierung. Ich bin überzeugt, dass wir in diesen Bereichen wettbewerbsfähig sind und sie engagiert unterstützen. Lassen Sie mich das näher erläutern.

Im Hinblick auf Nachhaltigkeit und die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks unserer Flotte nutzen wir den Alphabet Carbon Manager – ein Tool zur CO2-Bilanzierung – und einen umfassenden Emissionsberatungsansatz. Dies ermöglicht unseren Kunden die Umsetzung effektiver Strategien, darunter Stromrichtlinien, Ladeinfrastruktur und maßgeschneiderte Maßnahmen.

Bei der Digitalisierung geht es darum, die Dinge mit Lösungen wie dem 360 Fleet Portal zu vereinfachen. Die neuen, auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Fleet Reports bieten eine einheitliche digitale Plattform für den Zugriff auf Alphabet-Produkte und -Services, die Erstellung individueller Berichte und die Nutzung von Self-Service-Funktionen. Darüber hinaus wird unsere App neue Funktionen hinzufügen.

Und schließlich: Flexibilität. Wir konzentrieren uns weiterhin auf Kurz- und Langzeitmieten sowie auf Tools zur Mobilitätsbudgetierung, die unseren Mitarbeitern den Zugang zu lokalen Transportanbietern ermöglichen und gleichzeitig die Kontrolle über die Flottenkosten behalten.

F: Wie viele Fahrzeuge in Ihrer Flotte stammen von Ihrem Mutterkonzern, BMW und Mini? Und wie viele Elektrofahrzeuge (BEV)?

A. Mehr als ein Drittel. Der Rest besteht aus einer breiten Palette von Mehrmarkenmodellen. 20 % entfallen auf BEVs. Wir müssen uns jedoch auf Neuaufträge konzentrieren; die Branche tendiert zunehmend in Richtung BEVs. Die Nachfrage nach BEVs war entscheidend für das Wachstum des Portfolios, das insgesamt um 52 % stieg. Im vergangenen Jahr war jedes vierte ausgelieferte Fahrzeug ein BEV.

F. Ihrem jüngsten Bericht zum European Fleet Emission Monitor (EFEM) zufolge messen nur 27 % der Unternehmen die CO2-Emissionen ihrer Flotte genau. Warum ist das so?

A. Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens verwenden sie veraltete Tools und Methoden (wie Excel). Zweitens erschwert die Vielfalt der Fahrzeuge die Echtzeit-Datenerfassung, und deren Analyse erfordert anspruchsvolle Methoden. Schließlich hat die Emissionsüberwachung aufgrund begrenzter Ressourcen und schwachen Regulierungsdrucks oft keine hohe Priorität.

F: Wie wichtig sind Fahrzeug- oder Benutzerdaten?

A. Sie sind unerlässlich, da sie wertvolle Informationen liefern, die unseren Beratungsansatz verbessern. So können wir personalisierte Beratung und Lösungen anbieten, die das Flottenmanagement und die Gesamteffizienz optimieren. Sie helfen unseren Kunden außerdem, realistische Entscheidungen zu treffen.

F. Alle Unternehmen nutzen bereits KI. Wie gehen Sie dabei vor und welche Vorteile bietet es Ihnen?

A. Innovative Technologien verbessern das Kundenerlebnis und schaffen Mehrwert. Unser KI-Assistent ist ein Beispiel für dieses Engagement und hat sich als transformativ erwiesen. Die enorme Daten- und Informationsmenge kann Kunden überfordern. KI hilft ihnen, diese zu filtern und präsentiert ihnen schnell nur die relevantesten Informationen. Der Assistent ist hochanalytisch, erkennt Trends und Muster und spart unseren Kunden Zeit und Aufwand, indem er ihnen klarere Einblicke in ihre Betriebsabläufe gibt. Dies ist jedoch erst der Anfang. Wir haben eine Reihe spannender digitaler Innovationen in der Pipeline.

F: Könnte es nach der Fusion von ALD und LeasePlan eine weitere ähnliche Transaktion geben?

A. Marktveränderungen sind normal, aber unser Hauptaugenmerk liegt weiterhin darauf, die besten Produkte und Lösungen anzubieten. Wir können die zukünftige Konsolidierung nicht vorhersagen.

F: Was sind die wichtigsten kurz- und mittelfristigen Herausforderungen für den Sektor?

A. Da gibt es viele. Kurzfristig müssen wir uns an die wachsende Kundenpräferenz für personalisiertes und flexibles Leasing anpassen. Umfassende Datenanalyse- und Berichtstools sind ebenfalls unerlässlich, und die Nachfrage nach kompetenter Beratung zu Flottenoptimierung, Kostensenkung und Nachhaltigkeitsinitiativen steigt. Die rasanten Fortschritte bei KI, IoT und anderen innovativen Lösungen erfordern eine nahtlose Integration. Um den sich wandelnden Umweltzielen und den Nachhaltigkeitserwartungen der Kunden gerecht zu werden, müssen wir den Übergang zu Elektrofahrzeugen und die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks vorantreiben. Ein weiterer notwendiger Aspekt ist die Ausweitung unserer geografischen Präsenz, um Kunden mit Niederlassungen in verschiedenen Regionen eine einheitliche internationale Abdeckung und Unterstützung zu bieten. Schließlich stellt die komplexe Landschaft internationaler Vorschriften und Compliance-Anforderungen natürlich eine ständige Herausforderung dar.

F: Einige Hersteller haben die Elektrifizierung gebremst. Ist das ein Fehler?

A. Wir sind Mobilitäts- und Leasinganbieter . Wir stellen keine Fahrzeuge her und bewerten daher ihre Entscheidungen nicht. Wir sind jedoch bestrebt, unsere Kunden bei der Elektrifizierung ihrer Flotte sowie bei der Reduzierung von CO2-Emissionen und Kosten zu unterstützen und sicherzustellen, dass sie die besten Optionen haben.

F: Sind Sie mit Alphabet Spanien zufrieden? Wie trägt das Unternehmen zur Steigerung der BEV-Produktion bei?

A: Ja, das bin ich. Unsere Leistungen waren Jahr für Jahr hervorragend, und dieser positive Trend wird sich fortsetzen. Im Bereich der Elektrifizierung bieten wir entsprechende Lösungen bereits seit über einem Jahrzehnt an. In den letzten Jahren ist der Anteil von Elektrofahrzeugen schneller gewachsen als der Gesamtmarkt für operatives Leasing . Darüber hinaus ist Alphabet Spanien Vorreiter bei seinen Vereinbarungen mit führenden Energieunternehmen, die den Zugang zu umfangreichen öffentlichen Ladenetzen ermöglichen, was unser Angebot stärkt. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da der EFEM-Bericht zeigt, dass 32 % der Flottenmanager in Spanien die Ladeinfrastruktur als großes Hindernis für die Elektrifizierung ansehen.

F: Haben Sie genügend Einzel- und Selbstständigenkunden?

A. Unser Portfolio an selbstständigen Fachkräften ist solide, und die Stärke unseres Angebots zeigt sich in den beeindruckenden Wachstumsraten in diesem Segment. Wir haben Produkte entwickelt, die bei ihnen gut ankommen. Dennoch ist es wichtig, diesen Geschäftsbereich weiter auszubauen. Unsere Strategie hierfür besteht darin, unser Angebot zu verbessern, unsere Dienstleistungen zu perfektionieren und unser Know-how zu nutzen.

F: Wie hoch sind Ihre Zahlen zum Leasing von Gebrauchtwagen?

A. Wir bieten es in allen Märkten an, in denen es benötigt wird, und unsere Finanzierungsoptionen umfassen auch diese Modelle. Im Flottensektor ist das Leasing von Neufahrzeugen jedoch deutlich größer als das von Gebrauchtwagen, weshalb es in unserem Geschäft weit verbreitet ist.

elmundo

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